Die Konditorei Preußer
Gegründet wurde die „Konditorei Preusser“ 1912 von Konditormeister Emil Preußer (sen.) und seiner Ehefrau. Dieser betrieb an den Wochenenden eine „Heimkonditorei“ in der Knuthstraße, neben seiner Tätigkeit als Nachtbäcker in einer Brotfabrik am Nordermarkt.
Aufgrund des großen Zuspruchs, wurde 1913 in der „Toosbüystraße“ die „Konditorei Preusser“ eröffnet und erfreute sich an diesem Standort bald großer Beliebtheit.
1924 erwarb Emil Preußer (sen.) das Geschäftshaus in der „Großen Straße 18“ von einem schottischen Reeder und führte die „Konditorei Preusser“ ab 1924 in den neuen Räumen weiter.
1946 übernahm sein Sohn, Emil Preußer (jr.) mit seiner Ehefrau Irma den laufenden Betrieb und erweiterte in den 50er Jahren das „Café Preusser“ um die 1. Etage.
Von 1970 bis 1990 führten wiederum dessen Sohn Heinz und seine Frau Karin Preußer den beliebten Betrieb. Sie gaben dem Geschäft mit einem aufwendigen Umbau Anfang der 70er Jahre ein neues Gesicht, ohne den Blick für das Traditionelle zu verlieren. 1990 wurde der Betrieb aber aus gesundheitlichen Gründen geschlossen. Zudem änderten sich die die Bedürfnisse und der Lifestyle in diesen Jahren. Die Zeiten der Kaffeehäuser schien vorbei zu sein, denn alles musste in den Neuzigern schnell und günstig sein. Das bislang geschätzte Konditoreihandwerk verlor in dieser Zeit an Stellenwert.
Ab 2004 ließ Heinz Preußer, zusammen mit dem ehemaligen Betreiber des „Eiscafe Charlott“, Frank Heddergott, die alte Tradition aber wieder aufleben. In der alten, immer noch eingerichteten Backstube, wurde im Dezember 2004 der traditionelle „Preusser Baumkuchen“ und das begehrte Marzipan wieder herstellt und in den folgenden Jahren erfolgreich verkauft. Der beliebte Hofverkauf musste dann abermals ab 2008, teils bedingt durch notwendige teure Investitionen, aber insbesondere durch das fortgeschrittene hohe Alter der Betreiber erneut eingestellt werden.
Fast zehn Jahre später, im November 2018 haben Kay Preußer (auch Konditormeister wie sein Vater Heinz Preußer) und seine Frau Uta den Hofverkauf in der 4. Generation nun wieder zum neuen Leben erweckt.
Es wurde mit viel Herzblut und Engagement renoviert und modernisiert, damit die alte Backstube baulich und hygienisch den aktuellen Standards entspricht. Gebacken wird der beliebte Baumkuchen jetzt wieder traditionell und tatsächlich mit der alten Baumkuchenmaschine aus der Zeit des „Café Preusser“.
Die Größe der Räumlichkeiten erlaubt leider nur ein begrenztes, aber exquisites Sortiment. Fortan werden in der Zeit vom 01. November bis zum 23. Dezember und in der Osterzeit die „alten Preusser Spezialitäten“ wie Baumkuchen, Musselinpuffer, verschiedene Marzipanbrote und Nougat-Spezialitäten sowie 15 verschiedene Sorten Pralinen, natürlich alles aus eigener Herstellung, angeboten.
Schon die erste Saison im Winter 2018 war ein großer Erfolg, der viele neue Kunden und wieder alte Stammkunden zu uns führte.
Inzwischen haben sowohl regionale und als auch überregionale Firmen unsere „Backstube im Hof“ als ihren Hersteller für individuelle Weihnachtspräsente und Ostergeschenke entdeckt. Kunden und Mitarbeiter dieser Unternehmen schätzen unsere süßen, leckeren saisonalen Präsente und Geschenkboxen, gefüllt mit Baumkuchen, Marzipanbroten, Nougat oder Pralinen aus unserer traditionellen Herstellung.
Ein Präsent aus der „Preusser – Backstube im Hof“ ist und bleibt auch über 100 Jahre nach der Firmengründung der „Konditorei Preusser“, immer noch ein leckeres sowie zeitloses und ganz besonderes Geschenk traditioneller Konditor-Handwerkskunst aus Flensburg.